Heilig-Geist-Kirche
„Anno 1694 - Gloria in excelsis Deo et in terra pax."
(Im Jahre 1694 - Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Friede.)
Inschrift auf dem Orgelprospekt
Die Heilig-Geist-Kirche, „...die Kirche, die ein Unicum ist..." (Berghaus, 1855). Sie ist das wichtigste und einzige erhaltene kulturhistorische Denkmal aus der mittelalterlichen Blütezeit der Stadt, Zeugnis der Reformation der Gesellschaft wie des christlichen Glaubens und ein kulturelles Zentrum der Bürger. Die Bezeichnung als ‚Unicum' verdankt sie ihrer langen, widerspruchsvollen Baugeschichte, die verschiedenste Stilelemente in dem Gebäude vereint.
Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1346 in einer Stiftsmatrikel (Verzeichnis) des Bistums Meißen. Der Ausbau der kleinen Feldsteinkirche unter dem Patronat der Schenken zu einem großen backsteinernen Gotteshaus erfolgte in der Mitte des 14. Jahrhunderts. 1566 wurde er durch den Einbau des ca. 24 m hohen Turmes fortgeführt. An das Patronat der Schenken erinnert ein Inschriftstein in der Ostwand.
Wesentliche Erneuerungen schlossen sich 1684 und 1855/56 an; die barocke Kanzel wurde 1692, die ansehnliche Orgel 1694 (Restaurierung 1986), der Taufstein 1884 geweiht, das Lutherkreuz im Kirchgarten 1983 aufgestellt. In den Jahren 2001/03 konnte endlich die durchgehende Restaurierung des Daches und Kirchenschiffes vorgenommen werden; die des Turmes erfolgte 2008/2009.
(Teupitzchronist Lothar Tyb'l)